Ob auf Youtube oder in der Google-Bildersuche: Das Internet offenbart zahlreiche zum Teil haarsträubende Negativbeispiele aus dem Feuerwehralltag bei Arbeiten auf Dächern bzw. in Höhen. Einsatzkräfte vernachlässigen aus Übermut, Unwissenheit oder Zeitersparnis zu oft die Absturzsicherung. "Dachballett", das zu schweren Unfällen führen kann. Unser Löschzug setzte sich deshalb intensiv mit dem Gerätesatz Absturzsicherung auseinander.
Unter fachkundiger Anleitung der Zugführung wurden zunächst verschiedene Anschlagpunkte für die Absicherung erkundet. Dabei kamen sowohl die Bandschlingen, als auch das Kernmantelseil in Kombination mit einem Kantenschutz zum Einsatz. Erörtert wurde dabei auch, warum sich z.B. ein Geländer weniger als Fixpunkt eignet.
Im weiteren Verlauf der Übung standen der senkrechte und waagrechte Vorstieg auf der Tagesordnung. Einige Meter über dem Hallenboden war dafür eine gute Teamarbeit erforderlich. Höhenangst durfte man hier keine haben. "Wichtig ist, dass ihr alle Knoten immer nach dem Vier-Augen-Prinzip kontrolliert" sagte stellvertretender Zugführer Hubert Plendl. Plendl ist als leidenschaftlicher Bergsteiger mit dem Blick in den Abgrund bestens vertraut.
Der Einsatz eines Gerätesatzes Absturzsicherung bindet drei Feuerwehrfrauen bzw. -männer: Eine Einsatzkraft ist zu sichern, eine weitere wiederum übernimmt die Sicherung. Eine dritte Einsatzkraft übernimmt das Seilmanagement. Aufgezeigt wurden im Rahmen der Sonntagsübung zugleich auch die Grenzen der Absturzsicherung: Die Berufsfeuerwehr Würzburg betreibt nicht ohne Grund eine Höhenrettungsgruppe zur speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen.
Wir bedanken uns herzlich bei den Hallenwarten für das Übungsobjekt. Danke außerdem an unsere Grombühler Kollegen, die uns für diese Übung einen weiteren Gerätesatz zur Verfügung gestellt haben. Und natürlich an Kathleen & Hubert für die Vorbereitung und Durchführung der Übung.