Feuerwehr - ein Leben lang. Ein großer Rückschlag für unseren Löschzug und die gesamte Freiwillige Feuerwehr Würzburg war der Tod von Norbert Schneider am 11. April 2009, der für die Feuerwehr wie kaum ein anderer gelebt hat.
Norbert war viele Jahre Gruppenführer und Zugführer (1982 - 1992) im Löschzug 3 Sanderau, anschließend Stadtbrandinspektor und Vereinsvorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg. Wenige Wochen vor seinem Tod wurde der Feuerwehrmann im Zuge der Jahreshauptversammlung zum Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg ernannt und erhielt dafür von den Anwesenden stehende Ovationen.
Der Löschzug 3 Sanderau und die gesamte Freiwillige Feuerwehr Würzburg haben mit Norbert einen großartigen und geschätzten Feuerwehrmann verloren. Es bleibt die Erinnerung. Als kleines Zeichen der Anerkennung hat Norbert über den Tod hinaus seinen Spind in unserem Feuerwehrgerätehaus. Wir werden Norbert immer ein ehrendes Gedenken bewahren!
Im August 2022 verstarb unser langjähriger Zugführer (1994 bis 2014) und stellvertretender Zugführer (1992 bis 1994) Norbert Eitelwein. Norbert prägte unseren Löschzug über Jahrzehnte und setzte sich stark für die Erneuerung des Fuhrparks und die Modernisierung des Feuerwehrgerätehauses in der Schillerschule ein. Er brachte sich auch nach seiner Zeit als Zugführer noch bei Übungen ein und vermittelte vielen jungen Löschzug-Mitgliedern sein breites Wissen. Auch bei Ausflügen war Norbert immer dabei und sorgte mit seiner tollen Art für schöne gemeinsame Stunden. Wir werden Norbert immer in guter Erinnerung behalten - Ruhe in Frieden!
Am Volkstrauertag gedenken wir immer unseren in den beiden Weltkriegen gefallenen Feuerwehrkameraden. Wir gedenken ebenso unseren Kameraden, die aufgrund der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten ihr Leben lassen mussten. Wir gedenken allen, die deportiert und ermordet wurden. Krieg, Gewaltherrschaft und Terror bedeuten immer Leid, Elend und Tod. Früher wie heute. Unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen - zu Hause und in der ganzen Welt!
Namentlich bekannt sind uns durch die Löschzug-Chronik Otto Volk und Hans Lindner, beide gefallen im Ersten Weltkrieg. Eine Gedenktafel in unserem Schulungsraum ist diesen beiden Feuerwehrkameraden gewidmet.
Auch die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten und der Zweite Weltkrieg hat von der Feuerwehr hohen Tribut gefordert, wie Vermerke in unseren Mitgliederlisten aus dieser Zeit eindrücklich belegen. Insbesondere um 1934 wurden viele jüdische Feuerwehrmänner aufgrund einer Anordnung der Nationalsozialisten aus der Feuerwehr Würzburg und damit auch aus unserem Löschzug (damals bezeichnet als 5. Kompanie) ausgeschlossen. Männer, die viele Jahre dem Leitspruch der Feuerwehr "Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr" mit großem Herz gefolgt waren. Ein Vorgang, der heute zweifelsohne unerträgliche Gefühle weckt und der uns mahnt, dass so etwas nie mehr passieren darf! Stellvertretend für alle jüdischen Feuerwehrkameraden zu nennen sind Oskar Laredo (2. Technischer Zug der 5. Kompanie | Biographische Daten | Eintrag im WürzburgWiki), Jakob Sichel (siehe unten | Biographische Daten), Hermann Dahlerbruch (1. Technischer Zug der 5. Kompanie | Biographische Daten | Eintrag im WürzburgWiki), Siegmund Eisenheimer (2. Technischer Zug der 5. Kompanie | Biographische Daten). Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ein Stolperstein wurde 2012 unserem Feuerwehrmann Jakob Sichel gewidmet. Jakob Sichel gehörte in den Jahren 1918 - 1934 der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg an. Der Eintritt in die Feuerwehr erfolgte laut unserer Mitgliederliste von 1934 am 26. April 1918. Er war Sanitäter im 2. Technischen Zug der 5. Kompanie und somit in unserem Löschzug tätig (siehe dazu unsere Rubrik Geschichte). Sichel wurde nach 16 Jahren Feuerwehrdienst von den Nationalsozialisten 1934 aus der Feuerwehr ausgeschlossen. In unserer Mitgliederliste 1934 ist euphemistisch von "ausgeschieden" die Rede. Im November 1938 wurde Jakob Sichel in das KZ Buchenwald gebracht, am 23. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert und am 23. Januar 1943 ermordet.
Vor seinem früheren Anwesen wurden seiner Frau und ihm Gedenksteine, sogenannte Stolpersteine, in den Fußweg eingelassen. Diese mit den Namen in der NS-Zeit ermordeten jüdischen Mitbürger versehenen, jeweils 10 x 10 cm großen Messing-Steine sollen an die Opfer der Judendeportationen erinnern. Die Stolpersteine werden bündig in den Gehwegen vor den ehemaligen Wohn-, bzw. Arbeitsstätten der Ermordeten eingelassen. Das Auge soll symbolisch "darüber stolpern". Passende Worte fand Kommandant und Stadtbrandrat Klaus-Dieter Schulz: