Verhalten bei Notfällen im Atemschutzeinsatz

28. Mai 2018
Ausbildungen und Übungen 2018
Die Erfahrung zeigt, dass sich Unfälle im Atemschutzeinsatz nicht ausschließen lassen. Um besser auf mögliche Notsituationen vorbereitet zu sein, wurden im Rahmen der letzten Sonntagsübung allgemeine Verhaltensstrategien für Notfälle durchgespielt.

Ohne schweren Atemschutz geht heute bei der Feuerwehr fast nichts mehr. Umso wichtiger ist es, dass Einsatzkräfte auch bei Versagen des Atemschutzgeräts richtig reagieren und sich nicht im Eifer des Gefechts die Maske vom Gesicht reißen. Bei der Sonntagsübung wurden verschiedene Szenarien geübt:

  • Feuerwehrfrau/Feuerwehrmann mit schwerem Atemschutz bekommt aufgrund eines Geräteausfalls keine Luft mehr. Atemschutzgerät muss via Bajonett-Verschluss auf das noch funktionierende Gerät des Kameraden umgesteckt werden. Dies auch völlig blind, ohne Ablegen der Handschuhe und bei liegendem Feuerwehrkollege.
  • Atemschutznotfall im Gebäude, der Truppmann wird verschüttet. Während der Truppführer die Mayday-Meldung durchgibt und die Luftversorgung umsteckt, bereitet sich draußen der Sicherungstrupp auf eine Crashrettung des Kameraden vor. Anschließend Crashrettung.
  • Gebäude ist komplett verraucht. Nullsicht. Ein Trupp muss anhand eines Schlauchs blind einen verunglückten Trupp suchen. Schwierigkeit: Es liegen weitere Schläuche im Gebäude, aber nur einer führt zum Trupp.
  • Gebäude ist komplett verraucht. Nullsicht. Der Truppführer ist zu schnell unterwegs, der Truppmann muss deshalb seinen vorpreschenden Kamerad suchen. Plötzlich stürzt die Decke ein und das Feuer breitet sich schnell aus. Der Truppmann muss in dieser Situation richtig entscheiden und am Schlauch den Rückzug antreten.

Im Notfall ermöglichen es Bajonett-Verschlüsse, zwei Atemschutzmasken über ein Atemschutzgerät zu versorgen. Der Luftvorrat dieses Geräts wird dadurch natürlich überdurchschnittlich schnell reduziert. Für Feuerwehrfrauen und -männer ist das Umstecken mit Schwierigkeiten verbunden und alles andere als angenehm, weshalb dieser Schritt immer wieder geübt werden muss.

Herzlicher Dank geht an Kathleen für die Vorbereitung der Übung!