Warnungen via App

Warn- und Informationssysteme für die Bevölkerung (Warn-Apps):

Starkregen mit Überschwemmungen, schwere Gewitter, starke Wärmebelastung, massive Windböen: Die Zahl der Extremwetterereignisse hat in den letzten Jahren in Mainfranken spürbar zugenommen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat alleine im Sommer 2014 an 43 von 92 Tagen Warnungen vor starken Gewittern, Starkniederschlägen oder Sturmböen herausgegeben – und prognostiziert eine weitere Zunahme.

Für genau solche Ereignisse wurden in jüngerer Vergangenheit - aus unserer Sicht - sehr effektive Warn-Apps für Handys/Tablets/Smartphones entwickelt, die bereits vor Eintritt der Wetterkapriolen warnen und Sicherheitstipps geben. Und nicht nur das: Einige Applikationen bieten darüber hinaus Warnungen von Rettungsleitstellen und Katastrophenschutzbehörden. So wird man über Katastrophen, Brände, Großschadenslagen, Amokläufe, Bombenfunde, Stromausfälle etc. frühzeitig in Kenntnis gesetzt.

Nachfolgend haben wir eine Übersicht zusammengestellt, welche Warn-Apps es zur Zeit gibt und wie unsere Erfahrungen bisher damit sind. Doppelte Sicherheit hat man, wenn man zwei Warnsysteme, z.B. Katwarn und DWD WarnWetter-App parallel verwendet.


Deutschlandweit einheitliches Warn- und Informationssystem KATWARN

Wer „auf Nummer sicher“ gehen will, kann sich auch das kostenlose Warn- und Informationssystem „KATWARN“ im Google Play Store (Android) und im Apple-Store (I-Phone) herunterladen. Dieses beinhaltet die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und bietet noch dazu Warnhinweise von Rettungsleitstellen und verantwortlichen Katastrophenschutzbehörden. Eine Besonderheit: Die App passt sich immer dem aktuellen Aufenthaltsort an, so dass man beispielsweise bei einem Städtetrip nach Hamburg über einen dortigen Chemieunfall, Bombenfund oder Sturmereignisse informiert wird („Schutzengel-Funktion“).

Großes Manko der App: Bisher sind noch nicht alle deutschen Städte und Landkreise als „Warngebiete“ erfasst, in denen Katastrophen/Schadensereignisse etc. auch wirklich mitgeteilt werden. So fehlt beispielsweise die Stadt Würzburg, während der Landkreis vertreten ist. Die Stadt trat dem System aus Kostengründen nicht näher. Unabhängig davon funktionieren die DWD-Wetterwarnungen aber deutschlandweit, eine Alarmierung (Push-Funktion) erfolgt auf die Minute genau nach DWD-Bekanntgabe.

Nach unserer Erfahrung arbeitet die App sehr zuverlässig und hat eine ansprechende Benutzeroberfläche. Schön ist, dass man neben dem aktuellen Standort auch Orte/Landkreise angeben kann, in denen man sich öfter aufhält oder in denen z.B. Verwandte wie Opa/Oma wohnen, die keine Apps nutzen.

KATWARN funktioniert übrigens auch per E-Mail und/oder SMS.


DWD WarnWetter-App warnt vor Wetterkapriolen

Kostenlos bietet der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine Applikation für Smartphones, die die Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes sowie die breite Öffentlichkeit mit wichtigen Hinweisen zur aktuellen Warn- und Wettersituation versorgt. Über eine Alarmfunktion können Extremwetterereignisse zeitnah erfasst werden und daheim die nötigen Vorkehrungen getroffen werden. Tipps was zu tun ist gibt die App je nach Wetterwarnung. Aktuelle Satellitenbilder und ein Niederschlagsradar vervollständigen das Angebot.

Die DWD WarnWetter-App bietet folgende Funktionen:
- Übersicht über die aktuelle Warnlage für Deutschland bis auf Gemeindeebene
- detaillierte Informationen zur Warnsituation für gewählte Orte durch amtliche Warnungen inklusive Warntrend
- konfigurierbare Warnelemente und Warnstufen
- konfigurierbare Alarmierungsfunktion (Push) zur Warnlage vor Ort
- zuschaltbare Vor-Ort-Warnungen vor Unwetterereignissen (Gewitter, Schnee, Glätte) bei Ortung über mobiles Gerät
- zuschaltbare Alarmierungsfunktion bei Änderung der Warnlage vor Ort
- Warnungen vor Naturgefahren (Hochwasser, Sturmflut und Lawinen)
- Warnungen vor Hitze und erhöhter UV-Intensität
- prognostizierte Zugbahnen von Gewitterzellen (Warnmonitor)
- Ortsbezogene Prognosen und aktuelle Messwerte
- DWD-Niederschlagsradar sowie Blitzdaten
- aktuelle Satellitenbilder
- Modellvorhersagen für warnrelevante Ereignisse wie Sturm, Dauer- oder Starkniederschläge
- Videoinformationen bei besonderen Unwetterlagen
- Verkehrsinformationen aus Google (in Android-Version)
- Social-Media-Sharing zum Teilen von Informationen aus der WarnWetter-App, z.B. via Facebook, Twitter oder E-Mail.
- zusätzliche Features wie Widget, Auswahl von Tönen etc.
- Barrierefreiheit u.a. bei Grafiken und Icons

Nach unserer Erfahrung arbeitet die App sehr zuverlässig und genau. Sehr hilfreich sind die verschiedenen Karten mit Vorhersagen.

 


Warn-App NINA warnt vor Katastrophen


Auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat eine Warnapp herausgebracht: NINA warnt deutschlandweit vor Gefahren, wie z.B. Hochwasser und anderen Großschadenslagen. Die Katastrophenschutz-App ist kostenlos und bietet zusätzlich aktuelle Informationen, z.B. vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sowie aktuelle Pegelstände der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Inhaltlich ist NINA somit mit Katwarn vergleichbar.

Unser Fazit: Für nationale und überregionale Gefahrenlagen sowie Hochwasser ist NINA eine sehr gute Warn-App. Da derzeit aber Bayern/Franken derzeit dieses modulare Warnsystem nicht nutzt (Stand: 23.01.2017), wird über diese App vor lokalen Gefahrenlagen nicht gewarnt. Somit ist die App aktuell leider nur bedingt empfehlenswert.


BIWAPP - Bürger-Info und Warn-App

Die kostenlose App BIWAPP ist inhaltlich in etwa deckungsgleich mit KATWARN und NINA. Die App bietet sowohl Katatrophen-, als auch Unwetterwarnungen (DWD). Schön an dieser App: Mit einem Klick kann man über die App einen Notruf absetzen, der zugleich Adresse und/oder aktuelle Position übermittelt.

Da bisher nur sehr wenige Kommunen diese Warn-App nutzen (weder Stadt noch Landkreis Würzburg!) können wir diese App momentan jedoch nur bedingt weiterempfehlen.